Roselinde Rannoch

Roseline Rannoch

Roseline Rannoch ist eine außergewöhnliche Künstlerin mit einem eigenwilligen Werdegang. Sie studierte zunächst von 1995 – 98 Lateinamerikanistik, Kulturwissenschaften und Philosophie in Berlin und dann von 1998 – 2003 Medienkunst sowie Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Ein wichtiger Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt also in der immateriellen Sphäre des Denkens und der Sprache. In ihren Werken – vorwiegend Objekte, Rauminstallationen und Performances, sie betreibt aber auch seit 2005 einen eigenen Ausstellungsraum in Berlin – manifestiert sich dieser Schwerpunkt sehr deutlich. Roseline Rannoch ist eine Künstlerin, die weniger selbst Objekte herstellt – im Sinne von Modellieren oder skulpturalem Handeln – als vielmehr aus gefundenen und gesammelten Dingen neue Werke zusammenstellt und dabei die Gegenstände sowie ihre Geschichte, ihre Beziehung untereinander und ihre Bedeutung für uns befragt.

Die von der Künstlerin zusammengestellten Dinge vereinen sich in den Worten von Olga Lewicka „plötzlich auf einer anderen Stufe der Sinnhaftigkeit; sie sind alle von hier, die Objekte und Objektstücke und Teile von Teilen, von dieser Welt, führen aber von hier aus in eine andere Dimension des Sehens und Verstehens, verbinden sich irgendwo anders als hier, verdichten sich zu anderen Bedeutungen und Begriffen, sie wurden zu Modellen und Theorien einer Weltauffassung, zu einer Metaphysik jenseits des ehemals metaphysisch beschworenen Wesens der Dinge, aber tief in ihnen verankert.“ Roseline Rannoch verweist auf den rätselhaften, poetischen Reichtum der uns scheinbar so vertrauten Dinge. Die formale Sparsamkeit ihrer Arbeiten, der provisorische, ephemere Charakter ist unmittelbar zu spüren und doch stecken fundamentale Fragen und Themen dahinter.